Der Doppelsitzer
Die Doppelsitzer als Zugabe
Ursprünglich bestellten die Schweizer nur einsitzige Hunter. Der Anstoss mit der letzten Serie von Occasionsflugzeugen auch noch einige
Doppelsitzer zu kaufen kam aus England. Die Verkäufer von HSA wunderten sich, dass bei einer Flotte von mehr als 150 Hunter kein Bedarf an Trainer existieren sollte. Sie machten den Vorschlag,
einige Maschinen der letzten Serie ohne Aufpreis als Doppelsitzer abzuliefern. Was Oberst Frei 1959 noch als unnötig zurück gewiesen hatte, wurden nun angenommen. So wurden acht Doppelsitzer
bestellt.
Im Gegensatz zu den Einsitzer war es Hawker gewohnt, die Trainer nach speziellen Kundenwünschen zu konfigurieren. Das Werk hatte schon 15 verschiedene Versionen hergestellt. Damit aber möglichst
wenig Unterschieden zu den Einsitzer auftrat, bestand die Schweizer Luftwaffe auf die Verwendung der gleichen Triebwerke. Dies war für den Trainer unüblich.
Da der Hunter absolut modular konstruiert war, verursachte dieser Wunsch keine ernsten Schwierigkeiten.
Spezialwünsche made in Switzerland
Die Forderung, dass der linke Sitzplatz möglichst mit dem Einsitzer identisch sein musste, war dagegen schon schwieriger zu realisieren. Durch die Anordnung der Pilotensitze, die nebeneinander
sind, war der Platzmangel ein wesentliches Problem. Das war auch der Grund, dass andere Schleudersitze als im Einsitzer eingebaut wurden. Das war aber nicht weiter schlimm, da die Martin Baker S
MH4 Schleudersitze nur geringfügig vom Modell im Mirage III abweichen. Der Mk.68 war voll kampftauglich, hatte aber nur zwei Bordkanonen.
Der Trainer wurde in der Schweiz unter anderem für die Elektronische Kriegsführung eingesetzt.
Die ersten Mk.68, die J-4201, machte den Erstflug am 29. April 1975. Der letzte Doppelsitzer wurde am 5. Juli 1976 an die Luftwaffe abgeliefert. Er erhielt den Namen und die Figur von Frior Tuck,
dem korpulenten Kumpan von Robin Hood.
Auch wenn einige Schweizer Misstrauen für die Occasionsmaschinen hatten, so gibt es keine Beweise für irgend einen Qualitätsmangel an den Hunter.